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FAIR BIKE statt VER BOT - für ein entspanntes Miteinander

Das Mountainbiken hat sich in den letzten Jahren rasant verändert und entwickelt. Wie in jedem Sport gehen stets neue Nischen auf und die Industrie tut ihr Möglichstes um jede Nische mit immer besseren - und teureren :-) - Produkten zu befüllen.

Eines aber ist in all den Jahren stets gleich geblieben: wir Biker auf unserem Gerät haben es überwiegend selbst in der Hand, wie wir von anderen Naturnutzern und Mitmenschen wahrgenommen werden.

Auf unseren Touren leben wir daher unsere Idee vom vernünftigen Biken vor und hoffen, dass eine immer grössere Anzahl von Mountainbikern sich an unsere "Fair-Bike"- Empfehlungen hält.

Wir haben uns erlaubt die Regeln des Alpenvereins recht frei an unseren Bedarf anzupassen.

1. Bei uns haben Wanderer Vorrang - IMMER

Bei Begegnungen auf Forststraßen reduzieren wir unser Tempo deutlich und machen uns bei Annäherung von hinten mit ein paar freundlichen Worten bemerkbar. Auf schmäleren Wegen steigen wir ab und geben den Weg, wenn irgendwie möglich, für die Wanderer frei. Ein paar nette Worte über Tourenziele oder bereits absolvierte Höhenmeter haben in der Begegnung noch nie geschadet :-).

2. Wild- und Weidetiere sind uns nicht "wurscht"

Die Dämmerungsphase ist für Wildtiere die Zeit der Nahrungsaufnahme. Wir fahren daher bei Tageslicht, um Störungen zu vermeiden. Weiden überqueren wir wenn nötig schiebend, Viehgatter schliessen wir selbstverständlich hinter uns. Wir respektieren Zäune und zerstören diese keinesfalls, nur um uns ein paar Meter Umweg zu ersparen.

3. Geschwindigkeitskontrolle

Es gibt für jeden Weg und jede Situation die genau richtige Geschwindigkeit. Wir machen uns die Mühe diese zu finden und einzuhalten! Das ist nicht immer "cool, geil oder mega". Aber diese drei Worte haben ohnehin noch keinen Röntgenarzt oder Chirurgen beeindruckt. Und keine Sorge: wir waren noch selten so langsam unterwegs dass jemand umgefallen wäre :-)

4. Beim Bremsen zeigt sich der Könner

Bodenerosion und Wegeschäden sind unserer Sache nicht dienlich. Was am gebauten und gepflegten Trail (mit Nutzungsentgelt) möglicherweise ab und zu lustig sein mag, ist auf Wegen in der freien Natur ein absolutes NO GO: ein blockierendes Hinterrad. Wie man auch knifflige Trailpassagen, ohne dabei Spuren zu hinterlassen, bewältigt, üben wir bei unseren vereinsinternen Techniktrainings.

5. Material beruhigt

Schon mal dehydriert, zitternd, mit einem platten Reifen und Schürfwunde am Bein nachts im Regen neben dem Bike gesessen?

JA: deine Ausrüstung ist nach diesem Erlebnis vermutlich vollständig, gratuliere.

NEIN: Flüssigkeit und Proviant, wärmende Kleidung, Regen- und Windschutz, Reparaturset und Erste-Hilfe-Paket, Handy und eine Lichtquelle helfen auch in Zukunft dich vor dieser verzichtenswerten Erfahrung zu bewahren. Handschuhe und Brille schützen deine Hände und Augen, auch bei Reparaturen.

6. Tourenplanung

Wir wissen gerne vorab einigermassen genau was eine Tour für uns bereit hält. Je weniger wir die geplante Tour kennen umso genauer setzen wir uns mit Wetter, Wegbeschaffenheit, freigegebenen Strecken, Länge und Höhenmeter usw. auseinander. Denn das missachten dieser Tipps hat den einen oder anderen schon in die unter Punkt 5 geschilderte Situation gebracht :-)

7. Bikecheck? - Done.

Die wiederkehrende Kontrolle unserer Bikes ist nicht nur ein Garant für unbeschwerte Ausfahrten ohne Verletzungen. Sie sorgt auch dafür dass wir lange Freude an unseren, meist nicht gerade billigen, Bikes haben. Bei vielen Reparaturen sind wir innerhalb des Vereins gerne für dich da. Es gibt jedoch auch Parts am Bike die sich von Zeit zu Zeit ein Profi anschauen sollte.

8. Gesund auf Tour

Wir fahren unsere Touren immer gemütlich. Also fast immer. Meistens jedenfalls. Also - was wir meinen: sollte es doch mal flotter zur Sache gehen, oder es gelten ein Strava-Segment zu attackieren, wäre es sinnvoll wenn du nicht gerade 39 Grad Fieber oder eine Lungenentzündung hast.

9. Des Ritters Rüstung

Die meisten von uns fahren bergauf und bergab immer mit Helm! Wir wissen dass dies Sinn macht, bergauf steht die Entscheidung aber jedem frei. Dass der Helm bergab im Falle eines Sturzes oder einer Kollision vor Kopfverletzungen schützt oder dein Leben retten kann bedarf wohl keiner Diskussion! Daher gilt: mit uns bergab IMMER mit Helm. Protektoren aller Art sind ein offen getragenes Zeichen von Intelligenz und daher gerne gesehen :-)

10. Von Wegen

Für uns bedeutet "geeignet" nicht unbedingt auch "erlaubt". Das ist aber wohl für jeden Mountainbiker klar. Umgekehrt ist ein "erlaubter" Weg unter gewissen Umständen (Erosion, weicher Boden etc.) aber auch nicht immer "geeignet". Wir entscheiden von Fall zu Fall ob das Befahren eines Weges unter den gegebenen Vorraussetzungen sinnvoll ist oder ob es unserer Sache mehr schadet als nützt. Eine allgemeine Akzeptanz dieser, in der Gruppe getroffenen, Entscheidungen war bisher stets gegeben. Weiters haben wir festgestellt, dass höfliches Fragen nach Befahren eines Weges meist mit der entsprechenden Erlaubnis quittiert wird.